Was hat das alles zu bedeuten? In welcher Welt lebst du? Glaubst du alles, was du liest?

Schüler: innen der Jahrgangsstufe 1 und des Berufskollegs der Rolf-Benz-Schule untersuchen das Phänomen Verschwörungstheorien in unserem Alltag und entwickeln Strategien um sich vor ihnen zu schützen.
Ein Projekttag zur Demokratiebildung des Fachbereiches Geschichte-Gemeinschaftskunde unter Leitung des Team meX der Landeszentrale für politische Bildung (LpB).
Unterwandern reptiloide Lebewesen unsere Regierungen? Werden Gifte als Chemtrails versprüht, die unsere Gedanken manipulieren? Oder ist die Erde letztendlich nicht doch eine Scheibe? Die Liste der gängigen und sich hartnäckig haltenden Verschwörungsmythen ist lang. Seit der Corona-Pandemie sind Verschwörungstheorien aktueller denn je und stehen im Fokus der öffentlichen Diskussion. Die Verbreitung über Social Media machen sie zu einem omnipräsenten und schnelllebigen Phänomen, das Neugier weckt, schnell verfängt und für alle gesellschaftlichen Milieus eine Versuchung darstellt, die komplexen Vorgänge und Phänomene unserer postmodernen Welt mit einfachen Erklärungsmustern zu deuten. Auch junge Menschen werden mit zahlreichen, neueren Verschwörungsmythen konfrontiert - ist deren Erfahrungswelt ja zunehmend durch das Internet und Social Media beeinflusst.
Im Kontext dessen näherten sich Schüler: innen der Jahrgangsstufe 1 und des Berufskollegs der Rolf-Benz-Schule Anfang Februar diesem Thema in Form eines Projekttages des Fachbereiches Geschichte und Gemeinschaftskunde. Am Mittwoch, 01.02.2023 und Freitag, 03.02.2023 wurden sie von Referenten des Team meX der LpB während eines Schulvormittags angeleitet, eine Verschwörungstheorie als solche zu erkennen und zu verstehen, die ihr zugrunde liegende Struktur zu analysieren und schließlich eine eigene Verschwörungstheorie zu konstruieren, die der Lerngruppe dann präsentiert wurde. Das Projekt des Team meX der Landeszentrale umfasste drei Module, die von den Schüler: innen selbstständig in Einzel,- und Gruppenarbeiten in den Klassenräumen der Rolf-Benz-Schule bearbeitet wurden.
Der Rückblick auf die Veranstaltung zeigt: Es hat die Schüler: innen besonders beeindruckt, wie schnell Informationen und Bilder aus den eigentlichen Kontexten herausgerissen und in einen neuen Rahmen eingefügt werden, der inhaltlich mit der ursprünglichen Information nichts mehr gemein hat. Außerdem stellten sie fest, dass eine Verschwörungstheorie für jeden schnell und leicht verfänglich sein kann und welche Konsequenzen die Verstrickung in eine Verschwörungstheorie für Opfer und deren soziales Umfeld hat – vor allem für diejenigen, die durch eine Verschwörungstheorie falsch beschuldigt werden.
Nach sechs Schulstunden konzentrierter Beschäftigung mit Verschwörungstheorien sind sich die Schüler: innen darüber einig, dass es lohnenswert ist, sich über aktuelle Themen breit zu informieren, kritisch nachzufragen und die Quellen der erhaltenen Informationen genau zu untersuchen. So steht man Verschwörungserzählungen nicht schutzlos gegenüber.